Was ist geschehen?
Vor kurzer Zeit habe ich einen Schwarm eingefangen. Beim Fangen dieses Schwarmes habe ich 5 Bienenstiche abbekommen, was aber nicht weiter schlimm war. Lediglich meine Hand ist an der Stelle geschwollen und juckt. Im Grossen und Ganzen konnte ich aber keine weiteren Beschwerden feststellen.
Nachdem die Bieneninspektorin bei uns war und unsere Völker auf Sauerbrut kontrolliert hat, da wir in einem Sperrgebiet waren, wollten wir ein schwächeres Volk füttern. Also sind wir nach einer kurzen Pause zum Bienenstand zurückgekehrt. Natürlich habe ich meinen Schutzanzug angezogen, der Oberkörper, Arme und Kopf schützt. Ich dachte, mit den kurzen Hosen sei kein Problem.
Kaum hatten wir den Honigraum entfernt, bemerkten ich die Stiche. Zwei Bienen hatten mich in mein Bein gestochen. Sofort entfernte ich mich vom Bienenstand und entfernte den Stachel. Kurze Zeit später fuhr ich dann nach hause.
Auf der Linken Seite sieht man meine geschwollene Hand.
Erste Symptome
Auf dem Weg nach Hause fingen meine Handflächen stark an zu jucken – ich dachte, ich wäre irgendwo mit der Hand in eine Brennnessel gelangt. Je länger ich unterwegs war, desto mehr Stellen am Körper fingen an zu jucken und als ich endlich zuhause ankam und in den Spiegel sah, bemerkte ich, dass mein ganzer Kopf rot war.
Nach einer kurzen Google-Recherche wurde mir klar, dass meine Reaktion auf die Stiche möglicherweise ernster sein könnte. Also rief ich Fabbio an, um jemanden am Telefon zu haben, der reagieren könnte, falls es schlimmer werden sollte.
Ich habe dann entschieden, im Krankenhaus anzurufen und nachzufragen, was in einem solchen Fall zu tun sei. Nach gefühlt 100 Anrufversuchen später hatte ich eine nette Dame am Telefon, die mir gesagt hat ich soll doch kurz vorbeikommen, um Tabletten zu holen.
Behandlung im Krankenhaus
Nach ungefähr 20 Minuten Fahrtzeit kam ich im Krankenhaus an. Dort wurde ich in ein Wartezimmer gesetzt, wo ich auf den Arzt warten sollte. Dieser gab mir dann eine Infusion, welche die Symptome lindern sollte. Nach etwa einer Stunde fühlte ich mich schon viel besser und die Ausschläge auf meiner Haut und das Jucken waren fast komplett verschwunden. Bevor ich das Krankenhaus verlies, bekam ich ein Set an Notfalltabletten, welche aus Antiallergikum und Kortison bestand.
Was ist eine Bienengiftallergie?
Die Ursache für eine Bienengiftallergie ist eine Überempfindlichkeit des Immunsystems gegen bestimmte Inhaltsstoffe des Bienengifts. Das Immunsystem reagiert darauf, indem es Botenstoffe wie Histamin ausschüttet. Diese Botenstoffe sorgen für die typischen Symptome einer Allergie wie Juckreiz, Ausschlag und Schwellungen. In schweren Fällen kann es zu Schwellungen von Gesicht, Lippen, Zunge oder Rachen sowie Kurzatmigkeit, Herzrasen, Kreislaufprobleme und Schwindel kommen. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn man bereits zuvor mit dem Allergen in Kontakt gekommen ist, da das Immunsystem danach sensibilisiert ist.
Wie weiter?
Ich habe mich entschieden, weiterhin Imker zu bleiben. Natürlich stellt sich die Frage, ob das Hobby aufgegeben werden soll, aber für mich ist das momentan keine Option.
Mein Arzt und ich haben besprochen, dass eine Hyposensibilisierung für mich in Frage kommt, damit ich in Zukunft auf Stiche nicht mehr so stark reagiere. Dafür muss ich allerdings zuerst eine Allergieabklärung im Spital Münsterlingen durchführen.
Jetzt habe ich mir einen neuen Imkeranzug bestellt, der mich besser vor Bienenstichen schützen sollte. Ich hoffe ich kann auch in Zukunft mein Hobby der Imkerei nachgehen.
Welche Mittel helfen bei einem Notfall?
Die Behandlung einer Bienengiftallergie richtet sich nach dem Schweregrad der Reaktion. Bei leichten Reaktionen genügen oft schon Antiallergika wie Loratadin oder Cetirizin in Kombination mit Kortison-Salben. Bei schwereren Reaktionen muss oft ein Notfallset an Medikamenten verabreicht werden, welches aus einem Antihistaminikum und Kortison besteht. Bei einer Reaktion sollte in jedem Fall das Krankenhaus aufgesucht werden, da man den Schweregrad nicht voraussagen kann.